Chapter 2: DSS - Daily School Stress

"Wo schaust du hin?", fragte Sally Clara verwundert.
Denn dort, wo gerade noch das Mädchen saß war niemand.

Clara wandte den Blick ab und sah zu Sally. "Nirgends...", murmelte sie.
Wie zum Teufel...,dachte sie noch, schüttelte den Gedanken aber ab.
Dafür gab es eine Erklärung.
Sie schaute wieder auf das Buch.

"Und was machen wir jetzt...?", fragte Sally.
Joe stand auf. "Keine Ahnung. Ich geh auf jeden Fall jetzt nach Hause, mir geht es nicht so gut..."

Nick hob eine Braue. "Was hast du?"

"egal, ich möchte jetzt einfach nur nach Hause und mich ins Bett legen...", sagte er.
Dann drehte er sich um und ging.

"Ah ja...", machte Nick, ging aber nicht weiter darauf ein.

"Was machst du da, Clara?", fragte Sally neugierig.

"Ich versuche zu deuten, was der Titel 'Never Escape' zu bedeuten hat."

"Keine Ahnung...aber...vielleicht ist das Zeichen darüber viel interessanter...?"

"Hm... weiß nicht..."

(Ich muss das noch Zeichnen...)
"Hmmm...schlag es auf..."

Clara tat, was man ihr sagte, schlug es vorsichtig auf, wobei das Buch deutlich zu knarzen begann.

(Ein knarzendes Buch O.o)
"was zum...?"
Mehrere schwarz-weiß Fotografien waren auf der ersten seite abgebildet. Alle zeigten Kinder oder einsame Gegenden...und auf allen war etwas zu sehen.
"Was...ist das?"

"Frag mich nicht...", antwortete Clara.

"Mir macht es auf jeden Fall Angst..."; sagte Sally.
Die nächste Seite war mit seltsamen Schriftzeichen und weiteren Fotos gefüllt.

"Warum interessieren Liz solche Bücher?", fragte Nick.

"Keine AHnung...lass uns lieber aufhören, mir macht das Buch wirklich Angst...", sagte Sally.

Clara schlug das Buch wieder zu und verschränkte die Arme darauf.
Ihr Blick ruhte auf Nick.
Zwar sah er sie nicht direkt an, aber in seiner Miene war ein kleines, antwortendes Lächeln zu erahnen.

Sally schmunzelte. Dann stutzte sie, kramte ihr Handy raus und schaute auf das Display.
"So, sorry, ihr beiden, ich muss los. Bis morgen.", sagte sie lächelnd.
Jetzt mach schon, Clara...

"Bis morgen.", wiederholte Clara antwortend und auch Nick nickte ihr nochmal zu.
Als sie weg war, starrte Clara schüchtern die Tischplatte und das Buch an.
Sie wusste, dass Nick sie ansah. Studierte.
Warum musste Sally auch unbedingt gehen?
Sie beide wussten nichts zu sagen.
Keiner von ihnen hatte auch vor zu gehen.
Nick räusperte sich und sagte dann fest: "Wir wissen es beide, ok?"
Clara sah zu ihm auf. "Ja.", sagte sie leise.
"Und es ändert auch nichts an der Sache, wenn der eine einfach den anderen ansieht und so tut, als wüsste der andere nichts davon. Weißt du was, ich lade dich auf ein Kaffe ein."
"Jetzt?", fragte Clara und wunderte sich etwas über seine Direktheit.
Nick nickte. "Jetzt."
Sie lächelte. "Nick..."
"Clara?"
"Bitte, das musst du nicht."
"Ich bestehe darauf. Außer, du hast etwas anderes vor. Ohne mich."
Weil Clara auf der Schnelle nichts besseres einfiel, musste sie einwilligen. "Na gut."
"Geht doch.", sagte Nick grinsend.
Sie standen auf, zogen ihre Jaken an und verließen Aula und Schule.
Das Buch packte Clara in ihre Handtasche.
Schnee war eingefallen. Dicke Flocken tanzten im Wind.
Nick und Clara sagten unterwegs nichts. Es gab auch nichts zu sagen.

Sie kamen bei dem Cafe an. Nick hielt Clara die Tür auf.
Sie gingen zu einem Tisch mit zwei Stühlen, Nick half Clara aus der Jacke und hing sie ihr über die Stuhllehne, zog seine eigene aus und tat es ihrer gleich, dann setzte er sich auch hin.
Ein Kellner kam und sie bestellten sich Kaffe.
Während sie warteten, hatte Nick den Kopf auf den Ellenbogen gestützt und sah Clara - beinahe verträumt - an. Er machte keinen Hehl daraus, dass er sie mochte.
"Nick, ich bitte dich, sieh mich nicht so an.", sagte Clara leise.
Nick hob entschuldigend beide Hände. "Schon gut, tut mir leid... es ist nur so... ich... äh... habe ich... habe ich dir schonmal gesagt, wie wunderschön du bist?"
Clara errötete.
"Oh, ja. Ich merk schon. Schlechter Anfang. Ich mach sowas für gewöhnlich nicht." Er lächelte unsicher, vielleicht auch etwas zerstreut.
Irgendwann, nach langem Schweigen kam der Kaffe und Nick war so unendlich dankbar dafür.

Sie redeten über dies und jenes, uber sich und die Welt, als es bereits zu dämmern begann.
Als Clara dann auf die Uhr sah, zog sie sich schnell die Jacke über.
"Sorry Nick, aber ich habe völlig die Zeit vergessen. Danke für den Kaffe."
"Kein Problem..."
Clara gab ihm noch einen schnellen Kuss auf die Wange, ehe sie auf dem Cafe lief.

Shiko seufzte. Er hatte sich über das Geländer des Gebäudes, einem der größeren der Stadt gelegt und schaute vom Dach aus herunter.
"Steck die Zigarrette weg, Nikolas...das nervt..."
Der Mann, der neben ihm stand, warf die Zigarrette auf den Boden und trat sie aus.
"Du hattest damals gesagt, du hättest dir dieses Vieh nicht eingebildet, oder?"
"Ja...und ich bin mir darüber ziemlich sicher..."
"Schade...denn das gibt Probleme...", sagte Nikolas und drehte sich um.
Shiko blieb allein in der finsteren und kalten Umklammerung zurück.